FSG mitten im Umbruch
- Südhessen Morgen
- 23. Sept. 2017
- 3 Min. Lesezeit
HANDBALL-BEZIRKSOBERLIGA: FSG Biblis/Gernsheim startet mit einem Heimspiel gegen Titelaspirant TGB Darmstadt

Schwerer geht es kaum: Zum Saisonstart am Sonntag um 16 Uhr empfangen die Bezirksoberliga-Handballerinnen der FSG Biblis/Gernsheim die TGB Darmstadt - und damit einen der ganz heißen Kandidaten auf die Meisterschaft.
FSG-Trainer Sascha Köhl sieht seine Mannschaft allerdings gut vorbereitet. "Ich denke, wir haben das Niveau, das wir auch in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit hatten", erklärt Köhl. Über die Rückrunde will er lieber den Mantel des Schweigens legen. "Darüber müssen wir nicht reden. Das war desaströs."
Der Trainer hofft auf einen guten Start. Dass das schon gegen Darmstadt - den letztjährigen Vizemeister - gelingen kann, glaubt er nicht. "Ich habe die TGB in einem Testspiel gegen den Landesligisten Zwingenberg gesehen. Das ist schon eine richtig gute Mannschaft", berichtet Köhl. Ein achtbares Ergebnis sollte für seine Spielerinnen aber drin sein. Dazu setzt der Übungsleiter auf einen konzentrierten Beginn: "Wir müssen es schaffen, die erste Viertelstunde dran zu bleiben und dürfen Darmstadt nicht ins Laufen kommen lassen", weiß er nur zu gut, dass die TGB das Tempospiel aus der Deckung heraus ganz hervorragend praktiziert. "Wir dürfen nicht zu viel auf einmal wollen, sondern müssen auch mal mit Geduld agieren, um nicht zu schnell den Ball zu verlieren", fordert Köhl.
Verzichten muss die FSG auf die beiden Routiniers Lisa Götz und Jennifer Müller. Während Götz eine Woche später nach ihrem Urlaub schon wieder gut erholt dabei sein sollte, wird Müller erst zur Rückrunde wieder ins Geschehen eingreifen können.
Die abwehrstarke Linkshänderin musste sich einer Fuß-Operation unterziehen. "Vor Dezember wird das auf keinen Fall etwas", so Köhl.
Talente integrieren
Dass bei den Ried-Handballerinnen dennoch regelmäßig 15, 16 Spielerinnen im Training sind, liegt in erster Linie an drei Jugendlichen, die mittelfristig nachrücken sollen. Und es soll nicht nur bei diesen drei bleiben, das soll vielmehr ein Anfang eines allmählichen Umbruchs werden. Auch die Mannschaft trägt dieses Konzept mit. Schließlich sind einige Spielerinnen der FSG schon über 30. Dass die aktuellen A- und B-Jugendlichen ausschließlich Pässe des SVC Gernsheim, also dem zweiten Stammverein der Frauenspielgemeinschaft neben der TG Biblis haben, ist kein Problem. Der Grund hierfür: Sowohl die A- als auch die B-Jugend treten als JSG Gernsheim/Zwingenberg an, da keiner der drei Vereine - weder Biblis, noch Gernsheim, noch Zwingenberg - selbst in der Lage wären, ältere weibliche Jugendmannschaften zu stellen. Selbst die Konstellation aus dem Damenbereich zwischen Gernsheim und Biblis würde noch nicht ausreichen.
"Damit sind wir aber nicht allein. Das geht vielen Vereinen so", weiß der FSG-Trainer. "Wenigstens haben wir noch Jugendspielerinnen hinten dran und wir werden alles tun, sie auch zu halten." Die Vorbereitung an sich war für Biblis/Gernsheim eher durchwachsen: "Es hat sich Licht und Schatten abgewechselt, aber unter dem Strich haben wir gut gearbeitet. Wir haben unsere Deckungsarbeit verfeinert und viel am Angriff gearbeitet, was ja zuletzt unser größeres Problem war", so Köhl. Einen sehr guten Eindruck hinterließ in den Testspielen Torhüterin Jessica Fürst. Der Neuzugang vom badischen Landesligisten Spvgg Ilvesheim wird zukünftig mit Romina Merschroth das Gespann zwischen den Pfosten bilden.
"Damit haben wir eine ganz große Baustelle hervorragend geschlossen", ist Köhl froh über die Verstärkung. Dass gleich fünf Spielerinnen - zum Teil vorerst - nicht mehr zur Verfügung stehen werden, "ist natürlich schade, bestärkt uns aber darin, verstärkt auf die Jugend zu setzen", so der Trainer, der sich aber auch vorstellen kann, dass die ein oder andere vielleicht doch noch einmal aushelfen könnte, wenn Not am Mann wäre. "Aber das wollen wir eigentlich nicht hoffen", setzt er darauf, von größeren Verletzungen verschont zu bleiben. Schließlich hatte die FSG davon in den letzten Jahren mehr als genug. Wenn es keine allzu langen Ausfälle gibt, ist Köhl zuversichtlich, "zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen".
BEZIRKSOBERLIGA-KADER DER FSG BIBLIS/GERNSHEIM
Zugänge: Jessica Fürst (Spvgg Ilvesheim), Lea Unverricht (eigene Jugend).
Abgänge: Kirsten Bailey, Sandra Pfeiffer, Kerstin Mühlum (alle Karriereende), Lea Milius, Alisa Nathmann (pausieren aus privaten Gründen).
Kader, Tor: Romina Merschroth, Jessica Fürst; Außen: Denise Neumann, Liboria Romano, Lea Unverricht, Lisa Argentino; Kreis: Lisa Kreimes, Lisa Götz; Rückraum: Sandra Schnellbach, Elma Drekovic, Amina Drekovic, Saskia Laudenbach, Miriam Weil.
Trainer: Sascha Köhl (seit Mai 2016).
Saisonziel: Klassenerhalt. - Favorit: ESG Crumstadt/Goddelau.